Deutsches Ranglisten-Turnier hatte Premiere in Winkel


Ranko Open mit 25 Teilnehmer und Spitzenspielern boten guten Sport auf dem Winkeler Tennisplatz
Interview mit Turnierleiter Frank Zimmermann




Winkel. (sf) Vergangenen Wochenende war der Winkeler Tennisplatz Schauplatz eines ganz besonderen Turnieres: zum ersten Mal fand damit im Rheingau ein Deutsches Ranglisten-Turnier für Herren aller Leistungsklassen. Spannend war es schon gleich zu Beginn, weil sich zunächst gerade mal ein Dutzend Spieler für die Ranko Open angemeldet hatten. Erst ganz kurz vor Anmeldeschluss kamen 25 Teilnehmer zusammen. Die Turnierteilnehmer hatten besten Tennissport auf die Anlage gebracht.

Schon 2014 hat es auf der Anlage des TC Oestrich-Winkel erstmals ein LK-Turnier mit Preisgeld gegeben. Diesmal ging es für die Spieler aus Hessen und den Nachbarbundesländern um wichtige Punkte für die Deutsche Rangliste. Bei tropisch heißen Temperaturen ging dann auch drei Tage lang so richtig “zur Sache”. Die jungen Spieler im Alter zwischen 16 und 26 zeigten in hochinteressanten Partien ihr ganzes Können.

Das Rheingau-Echo sprach mit dem Turnierleiter vom TC Oestrich Winkel Frank Zimmermann, wie es zu dem Tennisspecial kam, über die prominenten Teilnehmer und über die Organisation des Events.

Rheingau Echo: Herr Zimmermann, am Wochenende steppte der Bär auf dem Tennisplatz in Winkel. Was war die Idee dahinter, erstmals ein Deutsches Ranglisten-Turnier für Herren aller Leistungsklassen im TC Winkel zu veranstalten?  

Frank Zimmermann: Die Idee dazu reifte schon seit zwei Jahren. Immer öfter hatten wir von den Teilnehmern der LK-Turniere das Feedback bekommen, man wolle Punkte für die Deutsche Rangliste sammeln. Die Spieler wollen nicht nur Geld verdienen. Die wollen auch Gegner, um sich auf der Rangliste hochzuarbeiten.

RE: Das Ranko Open war ja gut besetzt mit legendären Spielern aus der Tennisszene. Wen konnte man am Wochenende alles live erleben?

Frank Zimmermann: Niklas Schell aus Wiesbaden einer der Top Spieler Deutschlands und im Moment auf Platz 77 der Deutschen Rangliste, sowie der weitere Finalist Patrick Zahraj, einer der größten Nachwuchstalente, der leider durch eine schwere Erkrankung etwas zurückgefallen ist. Benedict Kurz aus Baden-Württemberg, die Nummer 20 der Deutschen Junioren Rangliste, besuchte ebenfalls das Turnier.

RE: Wie organisiert man ein solches Turnier, welche Regeln des Deutschen Tennisverbandes muss man beachten?

Frank Zimmermann: Die Beantragung für ein solches Turnier läuft über den Hessischen Tennisverband. Der große Unterschied zu einem normalen LK Turnier besteht darin, dass man für die Zeit des Turniers einen ausgebildeten Oberschiedsrichter benötigen. Davon gibt es leider in Hessen nicht so viele. Die Hauptfunktion des Oberschiedsrichters besteht darin, bei kritischen Bällen, wo sich Spieler nicht einigen können, eine Entscheidung zu treffen. Aber je hochklassiger gespielt wird, desto weniger Diskussionsfälle gibt es. Oberschiedsrichter für die Ranko Open ist HTV-Vizepräsident und Leiter des Sport-Ressorts Peter Becker.

RE: In welchem Spielmodus wurde gespielt, wie war das Turnier aufgebaut

Frank Zimmermann: Wir hatten 25 Meldungen und spielten in einem 32 er Feld, dabei wurden die besten acht Spieler nach Deutscher Ranglisten Bewertung gesetzt. Die besten Spieler hatten somit in der ersten Runden ein Freilos und kamen erst am Samstag das erste Mal auf die Anlage. Die Auslosung und die Steuerung, Terminplanung und alles Weitere läuft über ein Programm, das der Hessische Tennisverband HTV automatisiert. Es wurde im Ko System gespielt, wobei der dritte Satz bis zum Finale im Matchtiebreak ausgespielt wurde. Die Verlierer der ersten Runde hatten die Möglichkeit eine Trostrunde zu spielen um weitere Punkte zu gewinnen. Die Trostrunde gewann Alexandru Belibov.

RE: Was waren die Höhepunkte des Turnieres? Wie sind die spannenden Partien verlaufen?

Frank Zimmermann: Das Finale am Sonntag hatten wir richtig zelebriert, mit Ansage über Lautsprecher und allem Drum und Dran. Das kam bei den Spielern sehr gut an, da diese Wertschätzung für die Spieler und ihrer Leistung nicht selbstverständlich ist und nur selten bei anderen Turnieren gemacht wird. Schließlich ging es für die Spieler aus Hessen und den Nachbarbundesländern um wichtige Punkte für die Deutsche Rangliste. Im Finale am Sonntag ging es um ein Preisgeld von insgesamt 2000 Euro. Davon gingen 1000 Euro an den Sieger Niklas Schell und 700 Euro an den Zweitplatzierten Patrick Zahraj. 300 Euro gab es für Platz drei Benedict Kurz.  Und stolz sind wir, das die Sponsoren, die das Turnier unterstützen alle aus den Vereinsreihen kamen.

Und Neben den sportlichen Höhepunkte gab es auch ein weiteres Highlight: seit einigen Jahren unterstützt der TC Oestrich-Winkel die Organisation ,,Du musst Kämpfen“ von Johnny Heimes und Andrea Petkovic. Der TC Oestrich-Winkel war einer der ersten Vereine, der mit eigenen Aktionen Geld für die Organisation sammelte. Am Samstag kam Michael Franken, einer der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder der Organisation und baute den Stand ,,Du musst kämpfen“ auf. Dieser Stand wurde an den beiden Tagen mit viel Herzblut durch die Jugendmannschaften des TC Oestrich-Winkel betreut.

Vor dem Finale hielt Philipp Stockhoff ebenfalls ein ehrenamtliches Vorstandsmitglied eine sehr emotionale Rede über die Organisation und das Leben von Johnny Heimes. ,,Es ist hier nicht nur ein Tennisturnier des TC Oestrich Winkel, es ist viel, viel mehr und wir bedanken uns beim Vorstand des TC Oestrich Winkel und allen Helfern für ihren Einsatz für die Organisation von Johnny Heimes.

RE: Wie lief das Turnier hinter den Kulissen? Wie viele Helfer aus den Reihen des Vereines hatten sich eingebracht und welche Aufgaben hatten sie übernommen?

Frank Zimmermann: Der Organisationsaufwand ist nicht zu unterschätzen: da ist einiges an Platzpflege, denn die müssen fürs Turnier einwandfrei gepflegt sein. Schließlich sind es zu 90 Prozent Landesliga-Spieler, die top gepflegte Plätze erwartet haben. Über das ganze Wochenende kümmerten sich rund zwei Dutzend ehrenamtliche Helfer um die Bewirtung der Gäste und die Betreuung der Spieler. Und das alles mit viel Herzblut. So hatten wir beispielsweise für jeden Spieler ein eigenes Schild mit Namen und Leistungsklasse am Spielfeld, gut lesbar für die Zuschauer auf der Terrasse, was man sonst auf keinem LK-Turnier findet.

RE: Hatte das Ranko Open den verdienten Zuschauerzulauf? Wie haben die Gäste auf die Spiele mit den prominenten Tennisspielern reagiert?  

Frank Zimmermann: Wir haben uns sehr über die Zuschauerressonanz gefreut. Gleich am Freitagnachmittag waren über 100 Zuschauer auf der Anlage. Dies hat auch besonders die Spieler gefreut, weil das bei anderen Turnieren nicht immer der Fall ist. Oft spielen sie vor leeren Rängen. Es war sehr schön, das viele Tennisfreunde der benachbarten Vereine aus Marienthal, Eltville, Hattenheim und Rüdesheim da waren. Besten Dank dafür.

Beim Finale war die Anlage voll wie lange nicht. 250 Zuschauer erlebten diesen den Finaltag. Wir erhielten von Zuschauern, aber besonders von den Spielern sehr viel positives Feedback, was uns als Verein natürlich sehr freute. ,, Wir kommen auf jeden Fall nächstes Jahr wieder und machen für dieses Turnier viel Werbung“, haben wir sehr oft an diesem Wochenende von den Teilnehmern gehört. Die beste Werbung ist es, wenn Spieler dies selbst publik machen.

RE: Wie ist das Fazit des Sportevents? Hat sich der Aufwand und die Arbeit gelohnt?

Frank Zimmermann: Ja, auf jeden Fall. Wir danken vor allem auch allen Spielern für tolle Matches, bei den vielen Besuchern des Turniers, den Sponsoren, den Jugendlichen für die Betreuung des Standes ,,Du musst kämpfen“, bei Philipp Stockhoff für die emotionale Rede vor dem Finale, den Damen 50 für eine super Bewirtung am Wochenende und bei Peter Becker, Oberschiedsrichter des HTV. So viele haben uns in den vergangenen Tagen tatkräftig unterstützt.

RE: Wird es eine Wiederholung geben?

Frank Zimmermann:
Ja, wir wollen das ganz sicher wieder machen.




1000 Euro Preisgeld gingen an den Sieger Niklas Schell und 700 Euro an den Zweitplatzierten Patrick Zahraj.



Beim Finale war die Anlage voll wie lange nicht:  250 Zuschauer erlebten diesen den Finaltag.   



Der besondere Dank ging an die Unterstützer des Turnieres.  


                                                                                                                                         Bericht: Sabine Fladung (Rheingau-Echo)


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